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Heft 215, Oktober 2005

Kalenderblatt

Karel Kondelik
Wedrowiec 1903
#3 (5+5)

Diese Rubrik ist diesesmal auf 100 Jahre zurückliegende Gedenktage beschränkt. Nur erwähnt sei an dieser Stelle der 100. Geburtstag von Karl Fabel (20.10.1905–3.3.1975), auf den in diesem Heft an anderer Stelle ausführlich eingegangen wird.

Karel Kondelik (4.11.1848–2.9.1905) war ein tschechischer Komponist der böhmischen Schule, der etwa 500 Probleme komponierte. Das hier gezeigte Stück ist Fritz Chlubnas Buch schönem Buch Versunkene Schätze entnommen: Nach 1.Sd2! mit der Drohung 2.Dg1+ Kd2 3.La5# gibt es vier hübsche Modellmatts nach 1.– Sd3 2.Sf1+ Kd4/Kf2 3.Se3/Lg3# und 1.– Se2 2.Sc4+ Kd4/Kf2 3.Le5/Sd3, auf die es der Komponist sicher abgesehen hatte. Chlubna weist drauf hin, dass sich nach 1.– Kd4 2.Df3 (mit dualistischen Matts) und 1.– Kf2 2.L:f4 a3 3.Df1# ein gestaffelter Sagoruiko im Variantenspiel eines Dreizügers ergibt, also hochmodemer Inhalt in einem über 100 Jahre alten Problem.

Filipp Bondarenko
Alexandr Kusnezow

Tidskrift för Schack 1972
1. Preis
Gewinn (4+5)

Bruno Zastrow (4.10.1905–17.4.1948) war in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts ein herausragender Löser – im Nachruf auf seinen viel zu frühen Tod bezeichnete A.H. Kniest im Mai-Heft 1948 der Schwalbe Zastrows Lösetalent als fast unheimlich und er erwähnte, dass die Aufgaben für den Urdruckteil immer erst dann in die Setzerei gegeben wurden, wenn Zastrow sie abgezeichnet hatte. Der russische Komponist Filipp S. Bondarenko wurde am 21.10.1905 geboren. Er komponierte sowohl Studien als auch Probleme und veröffentlichte eine Reihe von Studiensammlungen. Viele seiner Studien waren Gemeinschaftsaufgaben mit Alexandr Kusnezow, so auch die prägnante hier wiedergegebene: Nach 1.Sb7 g1D+ 2.K:g1 versucht sich Schwarz in ein Patt zu retten mit 2.Kg3 3.d8S h2+ 4.Kh1 Kg4 5.g6 Kh3 6.g7 h4 7.g8D?, aber Weiß gewinnt mit der zweiten Unterverwandlung 7.g8L!.

Todesfälle

Wir erhielten die traurige Nachricht, dass der schwedisch/estnische Studienspezialist Alexander Hildebrand verstorben ist (24.12.1921–3.8.2005). Er wurde 83 Jahre alt und gehörte noch bis vor kurzem zu den regelmäßigen Teilnehmern der PCCC-Kongresse. Am Rande des PCCC-Treffens in Eretria erfuhren wir weiter, dass auch der russische Komponist Wjatscheslaw Kopajew sowie MikoIa Nagnibida aus der Ukraine kürzlich im Alter von 67 bzw. 66 Jahren verstarben.

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